Fast ein Drittel der Arbeitnehmer in Deutschland denkt über die Kündigung ihres aktuellen Jobs nach. Das ergab eine Studie einer Unternehmensberatung. Der Top-Grund hierfür: Unzureichendes Gehalt.
Fast jede und jeder dritte Beschäftigte in Deutschland (28 Prozent) denkt einer Umfrage zufolge an die Kündigung in den kommenden drei bis sechs Monaten. Der wichtigste Grund dafür ist eine unzureichende Vergütung – dies gaben 39 Prozent derjenigen an, die an Kündigung denken, wie aus der Befragung der Unternehmensberatung McKinsey hervorgeht. 36 Prozent sagten, sie seien unzufrieden mit ihren Führungskräften. Den Mangel an beruflicher Entwicklung und Beförderung nannten 34 Prozent.
Studie: Fast ein Drittel der Arbeitnehmer denkt an Kündigung des aktuellen Jobs
Umgekehrt sind die drei wichtigsten Gründe für den Verbleib im Job demnach eine angemessene Vergütung - das sagten 50 Prozent -, Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft im Team (39 Prozent) sowie Flexibilität (38 Prozent). Besonders der Wunsch nach Flexibilität habe während der Corona-Pandemie stark zugenommen, erklärte Julian Kirchherr von McKinsey.
Der hohe Anteil an Beschäftigten, die kündigen wollten oder auch in die innere Kündigung gingen, müsse die Unternehmen "wachrütteln", sagte Kirchherr. "Wer sich jetzt nicht darum bemüht, seine Arbeitnehmenden zu halten, den wird die Rezession besonders einschneidend treffen."
Bei der aktuell hohen Inflation müssten Unternehmen gerade bei den Vergütungspaketen jetzt schnell anpassen, riet Kirchherr. Außerdem müssten sie gezielte Personalentwicklung in den Mittelpunkt stellen. Die Umfrage zeige, dass zwischenmenschliche Faktoren in der Zusammenarbeit mit Führungskräften und Teamkollegen sowie Flexibilität am Arbeitsplatz deutlich an Bedeutung gewönnen und entscheidend seien. "Die Formel für den Verbleib der MitarbeiterInnen ist also: Fairer Lohn, faire Chefs und nette Teams."
McKinsey befragte in Deutschland im September 1286 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Umfrage ist Teil einer Umfrage von 16.246 Beschäftigten in neun europäischen Ländern und 16 Branchen. In Polen war demnach der Anteil der Beschäftigten, die demnächst kündigen wollen, mit 50 Prozent am höchsten – in Österreich mit 26 Prozent am niedrigsten.
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