Seien Sie
immer aktiv !

Nicht jede/r wächst im gleichen familiären Umfeld auf, und die Gründe dafür spielen keine Rolle, weil sie sehr unterschiedlich sein können. Der Punkt ist, dass wir auf verschiedene Weisen Erfahrungen machen und reifer werden. Die Erziehung, die uns zuteilwird, spiegelt die Art Person wieder, die uns aufgezogen hat. Wir können uns nicht besonders mit unseren Eltern verstehen, oder sie könnten unser Vorbild fürs Leben sein.

Letzteres ist bei einem Jungen der Fall, der kurz davor ist, ein Mann zu werden: Sobald er volljährig wurde, beschloss er, seinem Stiefvater gegenüber eine extrem ergreifende Geste zu erbringen.

Rodrigo ist ein sensibler Jugendlicher, der in einer Familie aufwuchs, die ihn stets liebte. Allerdings wurde er von seiner Mutter und ihrem Partner erzogen: nicht von seinem biologischen Vater.

Er verstand sich jedoch stets blendend mit dem Mann, der ihn aufgezogen hat, und daher wünschte er sich seit Langem, dass dieser in jeder Hinsicht zu seinem Vater würde.

Er fragte ihn, ob er seinen Nachnamen annehmen könnte, aber damals war er ziemlich klein (sechs Jahre alt, um genau zu sein), und so zog sein Stiefvater es vor, diese so wichtige Entscheidung noch ein wenig aufzuschieben: „Ich fühle mich geschmeichelt und würde das lieben, aber ich glaube, du solltest warten, bis du volljährig bist, um entscheiden und dir sicher sein zu können, dass du das wirklich willst“, hatte er ihm geraten. Nun war Rodrigo rechtlich gesehen erwachsen, und so handelte er.

An einem ganz normalen Tag nach seinem 18. Geburtstag erschien er mit einem versiegelten Umschlag. Er zog die Aufmerksamkeit seines Stiefvaters auf sich, während die ganze Familie zusammen am Tisch saß, und gab ihm „das Päckchen“.

Dann forderte er ihn dazu auf, es zu öffnen und den Inhalt laut vorzulesen: „Das ist etwas, das wir beide uns immer gewünscht haben, zumindest ein Wunsch, den ich seit frühester Kindheit hatte, etwas, das ich mir lange erhofft hatte. Ich brauche deine Unterschrift“, besagte ein Zettel im Umschlag. Aber da waren noch weitere Blätter, und auf dem Zettel stand noch mehr.

Es handelte sich um offizielle Dokumente, um dafür zu sorgen, dass Rodrigo von dem Mann adoptiert werden könnte, den er stets geliebt hatte: „Würdest du mir die Ehre erweisen, mein Vater zu werden?“, endete die bewegende Nachricht des 18-Jährigen.

Natürlich nahm sein Stiefvater sofort an und unterschrieb die Papiere. „Wie könnte ich nicht Ja sagen? Ich habe dich immer als Teil von mir betrachtet, für mich warst du immer mein Sohn“, versicherte er, bevor er den jungen Mann umarmte, der nun in jeder Hinsicht sein Sohn ist!