Sodbrennen als Ursache für Rückenschmerzen?

19.09.2023 11:49

Lesen Sie, welchen Zusammenhang es zwischen Sodbrennen und Rückenschmerzen gibt und was gegen die Beschwerden helfen kann.

Gastritis und Sodbrennen können Schmerzen verursachen, die bis in den Rücken strahlen.

Wer unter mehr oder weniger plötzlich auftretenden Rückenschmerzen leidet, denkt sicherlich sofort an Probleme mit der Wirbelsäule, falsches Heben, einen Hexenschuss oder an eine Überbelastung der Rückenmuskulatur. Aber wussten Sie, dass auch Sodbrennen, Übersäuerung oder eine Magenschleimhautentzündung als Ursache infrage kommen?

Lesen Sie bei uns, welchen Zusammenhang es zwischen Sodbrennen und Rückenschmerzen gibt, welche Symptome auftreten können und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Welchen Zusammenhang gibt es?

Wir alle kennen den brennenden Schmerz, der beim Sodbrennen durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre verursacht wird. Was jedoch kaum einer kennt, ist, dass ein solcher Reflux (Rückfluss) auch zu Rückenschmerzen führen kann.

Verursacht wird dies zum Beispiel durch eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis), entzündete Speiseröhre, durch Übersäuerung oder ein durch Sodbrennen ausgelöstes Druck- oder Engegefühl im Brustkorb. In beiden Fällen können die Schmerzen bis in den Rücken strahlen, teilweise sogar völlig ohne Sodbrennen. Wenn Reflux oder auch eine Magenschleimhautentzündung die tatsächlichen Auslöser der Rückenschmerzen sind, sprechen Mediziner von einer sogenannten „Kardiainsuffizienz“.

> Lesen Sie hier mehr über Gastritis

Wie äußern sich die Symptome?

Rückenschmerzen die durch Sodbrennen, eine Magenschleimhautentzündung oder eine Übersäuerung verursacht werden, machen sich meist im Lendenwirbel- oder Brustwirbelbereich bemerkbar. Auch können frühere Refluxerkrankungen oder länger andauernde Magenprobleme verantwortlich für den Schmerz sein. nachlesen

Manchmal können die Symptome von Sodbrennen durch ihre Ähnlichkeit (Engegefühl in der Brust, Schmerzen im Brustwirbelbereich) auch mit denen eines Herzinfarktes verwechselt werden. Die genauen Unterschiede zwischen den Symptomen eines Herzinfarktes und von Sodbrennen sind in unserem Artikel Sodbrennen oder Herzinfarkt: Achtung Verwechselungsgefahr nachlesen

Eindeutige Diagnose oftmals schwierig

Eine eindeutige Diagnose zu stellen gestaltet sich in diesem Fall leider für den Betroffenen selbst und auch für den Mediziner relativ schwierig. Ein sehr ausführliches Anamnesegespräch ist hierbei unerlässlich, da Schmerzen im Rücken auch andere Ursachen wie einen Bandscheibenvorfall oder muskuläre Verspannungen haben kann.

Am besten wenden sich Betroffene direkt an einen Facharzt für Gastroenterologie (Teilgebiet der Inneren Medizin). Dieser führt dann entweder eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel oder eine Magenspiegelung durch. So kann der Mediziner feststellen, ob zum Beispiel eine Verschlussunfähigkeit im Magen besteht. Zudem kann eine Ösophagusmanometrie (Messung des Drucks in der Speiseröhre) durchgeführt werden.

Wie können die Beschwerden behandelt werden?

Unabhängig davon, ob die Ursache für die Rückenschmerzen an einer Übersäuerung, einer Magenschleimhautentzündung oder an Sodbrennen liegt, können Sie selbst auch etwas gegen die Beschwerden tun:

Ernährung auf Schonkost umstellen

Wenn Sie sich basisch ernähren, können dadurch das Sodbrennen gelindert werden. Und wenn die Beschwerden beim Sodbrennen gelindert wurden, sind in der Regel auch die dadurch entstandenen Rückenschmerzen verschwunden.

Zu den basischen Lebensmitteln gehören unter anderem:

  • Kartoffeln
  • Spinat, Rucola
  • Möhren, Sellerie, Rote Bete,
  • Blumenkohl, Wirsing,
  • Brechbohnen,
  • Gurken,
  • Bananen,
  • Kräuter,
  • Mandeln,
  • Sprossen und Keime,
  • Sojaprodukte,
  • stilles Wasser, grüner Tee

Nicht erlaubt sind dagegen stark säurebildende bzw. sogenannte saure Lebensmittel sowie kohlensäurehaltige Getränke wie Alkohol, Fleisch und Wurst, Käse und Milchprodukte, Getreideprodukte (z.B. Brot, Nudeln).

Viele kleine Mahlzeiten

Um den Magen möglichst zu entlasten, ist neben der Umstellung auf Schonkost auch die Größe und Menge der Portionen für die Linderung der Beschwerden entscheidend. Anstelle von drei bis vier großen Portionen pro Tag, sollten Sie besser viele kleine Mahlzeiten (ideal wären fünf bis sechs) auf den Tag verteilen. Der Magen muss pro Ration deutlich weniger arbeiten und übersäuert nicht so schnell.

Zudem sollten die letzte Mahlzeit einige Stunden vor dem Schlafen gehen verzehrt werden. Auch Übergewicht gilt es zu reduzieren, was sich positiv auf den gesamten Magen-Darm-Trakt und auch dem Rücken auswirkt.

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