In vielen Weihnachtsgeschichten kommen auch Tiere vor. Esel und Rentiere gehören wohl zu den bekanntesten. Aber wussten Sie, dass auch Spinnen in Geschichten zu Weihnachten eine Rolle spielen und der Grund sein könnten, warum wir den Baum mit Lametta schmücken? PETBOOK erzählt die Legende von der Weihnachtsspinne.
Die meisten freuen sich wahrscheinlich weniger über achtbeinige Besucher zu Weihnachten oder haben sogar Angst vor ihnen. Dabei sind Spinnen wahrscheinlich der Grund dafür, dass wir bis heute unsere Weihnachtsbäume mit Lametta schmücken. Die Legende von der Weihnachtsspinne ist ein europäisches Märchen, das vor allem in der Westukraine verbreitet ist. Dort gelten die Achtbeiner und ihre Netze um die Weihnachtszeit als Glücksbringer. Wie bei fast allen Legenden gibt es auch von der Legende der Weihnachtsspinne verschiedene Varianten. PETBOOK erzählt die am weitesten verbreitete Version der Geschichte. Diese geht ungefähr so:
Es war einmal …
Es waren einmal eine Witwe und ihre Kinder, die so arm waren, dass sie nie einen Baum zu Weihnachten hatten. Eines Tages fiel ein Tannenzapfen von einem nahe gelegenen Baum vor ihre Hütte und schlug Wurzeln. Die Kinder pflegten den kleinen Baum, der täglich wuchs und freuten sich, dass sie dieses Jahr zu Weihnachten endlich einen richtigen Baum haben würden. Doch konnten sie sich den Schmuck dafür nicht leisten und so blieb die Tanne an Heiligabend kahl. Darüber waren die Kinder sehr traurig. Unglücklich gingen sie zu Bett.
Als die Spinnen von der Trauer der Kinder erfuhren, hatten sie Mitleid mit ihnen und machten sich sogleich an die Arbeit. Am Morgen des ersten Weihnachtstages, erblickten die Kinder mit Staunen, dass die Äste des Baumes mit Spinnennetzen bedeckt waren. Als die ersten Sonnenstrahlen Netze berührten, verwandelten sie die glitzernden Fäden in Silber und Gold. Von dort an war die Familie nicht mehr arm und es fehlte ihnen nie wieder an etwas.
Weitere Versionen der Legende
Von der Legende der Weihnachtsspinne gibt es verschiedene Variationen. In manchen von ihnen schmückt die Familie selbst den Weihnachtsbaum in Vorbereitung auf den Besuch des Weihnachtsmanns oder des Jesuskindes. Die Spinnen finden dies sehr aufregend und wollen den Baum unbedingt sehen. Da sie jedoch zu klein sind, kriechen sie an ihm hoch, um einen genaueren Blick auf den geschmückten Weihnachtsbaum werfen zu können. Dabei hinterlassen sie überall ihre Netze.
Als dann der Weihnachtsmann – oder das Jesuskind – den Raum betreten und die vielen Spinnennetze am Baum erblicken, befürchten sie, dass die Familie darüber verärgert sein könnte. Aber sie wissen auch, dass die kleinen Tiere nur neugierig waren. Um deren Handwerk nicht zu zerstören, verwandeln sie die Netze in schimmernde Silber- und Goldstränge.
Ukrainer schmücken Weihnachtsbäume bis heute mit Spinnennetzen
Bis heute werden Weihnachtsbäume in der Ukraine mit spinnennetzförmigen Ornamenten geschmückt. Die Legende ist aber wahrscheinlich auch Ursprung oder Inspiration einer weiteren Dekoration des Weihnachtsbaums, die auf der ganzen Welt zu finden ist: Lametta. Sie könnten die glitzernden Spinnenfäden, die sich später in Gold und Silberfäden verwandeln symbolisieren.
Wenn Sie also das nächste Mal zu Weihnachten einen achtbeinigen Besucher haben, denken Sie daran, dass dies ein Zeichen für kommendes Glück sein könnte. Die Wahrscheinlichkeit, Spinnen im Baum finden, ist übrigens recht hoch, wie MyHOMEBOOK in einem Artikel verrät.