Bei Beerdigung der Frau trifft Witwer Zwilling der Stieftochter, von der er nie wusste – Story des Tages

02.05.2022 12:14

Ein trauernder Witwer ist erstaunt, als er auf der Beerdigung seiner Frau eine junge Frau sieht, die genauso aussieht wie seine Stieftochter. Er beschließt, sie anzusprechen und herauszufinden, wer sie ist – nur, um ein Familiengeheimnis aus der Vergangenheit seiner verstorbenen Frau zu entdecken.

Die Sonne sank langsam und der Abend näherte sich. Die Menschen gingen nach Beerdigung heim, beteten für Linas Seele und versicherten Robert, dass alles gut werden würde, doch Robert Stern konnte nicht einfach von dem frischen Erdhaufen fortlaufen, unter dem seine geliebte Frau lag.

Lina und Robert waren 15 Jahre lang verheiratet gewesen und Robert hätte nie gedacht, dass eine Krankheit wie Krebs ihm Lina rauben und ihn allein zurücklassen würde. Doch so war es gekommen und trotz der teuren Behandlungen und all seiner Fürsorge war Lina im Alter von 57 Jahren verstorben.

Lina und Robert hatten sich bei einer Geschäftskonferenz in Lyon getroffen. Lina war Witwe mit einer Tochter und er geschieden mit zwei adoptierten Söhnen. Es war nicht Liebe auf den ersten Blick gewesen, aber ihre Einsamkeit half ihnen, sich verbunden zu fühlen und sie waren verliebt, ehe es ihnen klar war.

Wenige Monate, nachdem sie zusammengekommen waren, beschlossen sie, sich das Ja-Wort zu geben und, obwohl es eine Achterbahn gewesen war, war ihre Liebe größtenteils friedlich und erfüllt von Liebe.

Doch nun, da Lina weg war, konnte Robert wieder die Leere spüren. "Wenn Gott beschlossen hätte, einen von uns zu sich zu holen, hätte ich es sein sollen, nicht du", klagte er.

Da kam seine Stieftochter Ashley auf ihn zu. "Papa!", rief sie. "Komm, lass uns nach Hause gehen. Es wird bald kalt werden. Ich glaube, einige der Gäste konnten nicht zu Mamas Beerdigung kommen. Ich bezweifle, dass sie noch auftauchen."

"Wir sehen uns später, Spätzchen", sagte Robert ruhig, "Fahrt ihr vor. Nimm Kevin und Eric mit. Ich möchte noch etwas bleiben."

"Ist gut, Papa. Aber bleib nicht zu lange. Kevin und Eric fahren heute Abend noch nach Rostock", sagte Ashley, ehe sie und ihre Brüder gingen.

Robert war allein, saß an Linas Grab und erinnerte sich an all die Momente, die er mit ihr verbracht hatte. Ashley war 5 Jahre alt gewesen, als sie sich zum ersten Mal trafen. Sie war nicht bereit gewesen, ihn zu akzeptieren, und Lina hatte alle Hände voll zu tun, sie zu überzeugen, dass er ihr ein guter Vater sein würde.

Schließlich, als es ihr gelungen war, waren seine Söhne Kevin und Eric 9 und 10 Jahre alt und versuchten alles, um sicherzustellen, dass Lina nicht den Platz ihrer Mutter einnahm. Lina jedoch gewann das Herz der Jungen mit Liebe und Fürsorge und überzeugte sie, dass sie sie wie eine Mutter lieben würde.

15 Jahre später saß Robert da, schwelgte in den guten alten Zeiten und bemerkte nicht, wie einige andere Gäste eintrafen und zu ihm kamen, um ihr Beileid auszudrücken. "Entschuldigen Sie die Verspätung, Herr Stern. Wir hoffen, dass die Dinge bald besser für Sie werden", sagte eine von ihnen.

Robert erzwang ein Lächeln und schüttelte die Hände. Er hatte zu der Zeit vier verpasste Anrufe von Ashley, doch er war so tief in Gedanken gewesen, dass er es nicht einmal bemerkt hatte, als sein Telefon klingelte.

"Ich muss jetzt los, Liebling", flüsterte Robert Lina zu und kam auf die Füße. "Ich komme morgen wieder. Ich liebe dich."

Da trat eine junge Frau auf ihn zu, ganz in Schwarz gekleidet. Sie trug einen Hut und ihr Gesicht war verdeckt, sodass Robert es nicht sehen konnte. Als sie niederkniete, um einen Strauß ans Grab zu legen, nahm sie jedoch den Hut ab.

Robert war unfähig, sich zu bewegen, als er ihr Gesicht erblickte. "Meine Augen spielen mir einen Streich", argumentierte er und konnte nicht akzeptieren, dass sie seiner Stieftochter ähnelte.

Er rieb sich die Augen, beinahe sicher, dass er sich irrte und schaute sie genau an. Zu seiner Überraschung sah sie tatsächlich genauso aus wie Ashley! Für einen kurzen Moment vergaß Robert, wie traurig und depressiv er seit dem Tod seiner Frau gewesen war und seine Gedanken formten die seltsamsten Theorien, warum die junge Frau aussah wie Ashley aussah.

Als er jedoch keine zufriedenstellende Antwort fand, beschloss er, es selbst herauszufinden. Er wartete, bis die Frau ihr Gebet abgeschlossen hatte, ehe er auf sie zuging. "Entschuldigung", sagte er, "kannten Sie meine Frau?"

Als sich die Frau zu ihm umdrehte, setzte Roberts Herz einen Schlag aus. Wie war dies möglich?... Diese Frau... sie ist Ashleys Ebenbild!

"Hallo, Herr Stern", sagte die Frau, "mein Name ist Vanessa und ich bin die Tochter Ihrer Frau. Ich bin nur hier, um von ihr zu verabschieden."

"Lindas Tochter?... Halt, was?"

"Ich fürchte, das ist eine lange Geschichte, Herr Stern", erwiderte Vanessa, "würde es Sie stören, an einem anderen Ort weiterzusprechen?"

"K.. Klar…", sagte Robert, als er ihr folgte und bemerkte, dass sie humpelte.

Sie setzten sich in einen Park am Friedhof, während Robert ihr erzählte, dass sie genau wie seine Stieftochter aussah.

Vanessa lächelte warm. "Das überrascht mich nicht, Herr Stern, immerhin sind wir Zwillingsschwestern. Ich habe kürzlich erfahren, dass meine leibliche Mutter mich an ein Waisenhaus gegeben hat, weil sie uns nicht beide versorgen konnte. Zum Glück wurde ich von einer großzügigen Familie adoptiert."

"Wie Sie sehen, humpele ich. Das ist, weil ich mit ungleich langen Beinen geboren wurde. Meine Mutter flehte die Pflegerin im Waisenhaus an, mich aufzunehmen, nachdem mein leiblicher Vater gestorben war. Offenbar gab sie mich ab, weil sie kein humpelndes Kind wollte."

"Halt! Aber Linda hatte nur eine Tochter. Sie hat nie…" Und dann erinnerte Robert sich, dass er sich nie die Mühe gemacht hatte, nach Linas Vergangenheit zu fragen. An jenem Tag, als sie beschlossen hatten, ihre Zukunft zusammen zu verbringen, hatten sie ebenfalls beschlossen, die Vergangenheit ruhen zu lassen, also besprachen sie sie nie im Detail. 15 Jahre später, als er Vanessas Geschichte hörte, hatte er nur Mitgefühl für das arme Mädchen.

"Ich schätze, sie hat Ihnen nie von mir erzählt, was Ihren Schock erklärt", fuhr Vanessa fort, "wie dem auch sei. Ich wollte sie danach unbedingt treffen und fragen, warum sie sich so für mich geschämt hatte, dass sie mich fortgab. Meine Adoptiveltern verheimlichten nie, dass ich adoptiert war und sie gaben mir Linas Adresse. Ich wollte sie kontaktieren, konnte jedoch nie genug Mut aufbringen, um sie zu konfrontieren. Ich hatte Angst, sie würde ihre Familie verlieren. Ich wollte das nicht, weil mein Herz gebrochen war, als ich erfuhr, dass sie mich verlassen hatte und ich weiß, wie es sich anfühlt, einen geliebten Menschen zu verlieren."

"Und was bringt dich her? Hast du ihr vergeben nach allem, was sie getan hat?"

"Ich hatte keine Wahl. Jetzt, da sie fort ist, wird sich nichts ändern, selbst wenn ich wütend auf sie wäre. Ich wollte nur herkommen und mich verabschieden. Letzte Nacht hatte ich dieses seltsame Bedürfnis, sie zu sehen, also war ich heute bei euch zu Hause. Als ich ankam sagten die Nachbarn jedoch, dass Linda nicht mehr lebte. Sie gaben mir diese Adresse und ich dachte, ich sollte meinen Respekt zollen, also kam ich her."

"Es tut mir leid, was geschehen ist", sagte Robrert, "wenn Lina mir nur von dir erzählt hätte, ich hätte dich ebenso wie Ashley akzeptiert. Aber es ist nicht zu spät. Ich bin sicher, Ashley würde dich gerne kennenlernen."

"Ich würde sie auch gerne kennenlernen und ich hoffe, es stört dich nicht, wenn ich mit dir nach Hause komme. Ich kann es kaum erwarten, sie kennenzulernen."

"Oh, überhaupt nicht."

Als Ashley Vanessa sah, traute sie ihren Augen kaum. "Papa? Sie.." Dann erzählte Robert ihr die ganze Geschichte und Ashley entschuldigte sich für das, was ihre Mutter getan hatte.

Seit diesem Tag hat sich viel verändert. Nicht nur Vanessa ist regelmäßige Besucherin der Sternfamilie, sogar ihre Eltern sind es.

Robert besuchte sie, nachdem er Vanessa getroffen hatte und dankte ihnen dafür, dass sie sich um sie gekümmert hatten. Sie sind nun eine große glückliche Familie, die sich regelmäßig trifft und Feiertage zusammen begeht, alles dank jenem schicksalhaften Tags, an dem Vanessa Robert traf.

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