Die Babesiose wird durch einen Zeckenbiss ausgelöst und hat lebensbedrohliche Folgen für den infizierten Hund. In welchen Gebieten sich Hunde anstecken können, welche Schutzmaßnahmen zu ergreifen sind und alle wichtigen Infos zur „Hundemalaria“ gibt es hier nachzulesen.
Was ist Babesiose?
Bei der Babesiose des Hundes handelt es sich um eine Infektionserkrankung, die durch Parasiten (in Deutschland „Babesia canis“) ausgelöst wird. Die Parasiten leben intrazellular in den Blutkörperchen, vermehren sich dort und bewirken deren Zerstörung. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu der Malaria beim Menschen ist der Begriff „Hundemalaria“ bei Babesiose geläufig.
Babesiose beim Hund – Übertragung
Wie bei der Ehrlichiose beim Hund wird auch diese Infektionserkrankung durch Zecken übertragen. Über den Speichel der Zecken gelangen die Erreger in den Blutkreislauf des Hundes. Überträger der mikroskopisch kleinen Parasiten sind sowohl Auwaldzecken als auch Braune Hundezecken. Vierbeiner können sich gegenseitig nur unter folgenden Voraussetzungen anstecken: wenn eine Bluttransfusion erfolgt oder bei anderen beiderseitigen Kontakten mit Blut, zum Beispiel bei einer Beißattacke.
Babesiose – Vorkommen
Früher galt die Babesiose ähnlich wie Leishmaniose als eine typische Reisekrankheit, da sie in den Mittelmeerländern sowie Bulgarien, Rumänien und Ungarn vorkam und sich Hunde beim Urlaub etwa in Italien, Frankreich oder Spanien ansteckten.
Seit den 1970er Jahren rückt Mitteleuropa und somit auch Deutschland immer mehr in das Verbreitungsgebiet der Zecke.
In Deutschland ist vorwiegend die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) für die Erkrankung bei den Hunden verantwortlich. Sie kann der Kälte trotzen und übersteht den Winter auch bei niedrigen Temperaturen. Zu ihren bevorzugten Lebensräumen gehören Auwälder, Laubwälder, feuchte Gebiete und Moore.
Babesiose beim Hund – Symptome
Die Krankheitsanzeichen bei Babesiose zeigen sich vielseitig, da innerhalb der Babesien unterschiedliche Spezien existieren. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel ein bis drei Wochen. Im Verlauf der Krankheit können folgende klinischen Symptome beim Hund auftreten:
- hohes Fieber bis 42 Grad
- Appetitlosigkeit
- Angeschlagenheit
- blasse Schleimhäute
- verfärbter Harn (dunkelbraun oder rötlich)
- Lähmungen
- Wassereinlagerungen
- Bewegungsstörungen
- epileptische Anfälle
- Blutarmut
Ist die Babesiose chronisch, kann dies zu Abmagerungen, Schwäche und Fieberschüben kommen. Erfolgt keine Behandlung, führt die Babesiose zum Tod des infizierten Vierbeiners.
Babesiose beim Hund – Diagnose
Zeigt der Hund die oben genannten Symptome, ist eine ausführliche Befragung des Veterinärs über Reisen ins Ausland oder Zeckenstiche aufschlussreich. Daraufhin diagnostiziert ein Tierarzt die Erkrankung mittels Bluttest. Mithilfe eines Mikroskops werden die Parasiten sichtbar. Weist der Hund keinerlei Krankheitsanzeichen auf, erweist sich eine Blutuntersuchung jedoch als weniger geeignet. In solchen Fällen gibt ein Anti-Körper-Test Gewissheit.
Babesiose beim Hund – Behandlung
Vorab: Die Krankheit ist heilbar. Steht die Diagnose Babesiose beim Hund fest, muss jedoch eine rasche Behandlung erfolgen. Der Tierarzt verabreicht dem infizierten Vierbeiner ein Arzneimittel zur Behandlung von parasitären Infektionskrankheiten (Antiprotozoikum). Damit sich der Allgemeinzustand des Hundes verbessert, erhält er Infusionen und bei starker Blutarmut - die Krankheit verursacht die Zerstörung der roten Blutköperchen - Bluttransfusionen.
Babesiose beim Hund – Prävention
Babesiose beim Hund ist eine ernst zu nehmende Krankheit. Daher ist ein zuverlässiger Schutz unerlässlich. Mit welchen Maßnahmen halten Hundehalter das Risiko einer Übertragung so gering wie möglich?
Der richtige Zeckenschutz
Der beste Schutz gegen Babesiose ist ein zuverlässig wirksames Anti-Zeckenmittel bzw. Zeckenhalsband. Auf dem Markt bieten Hersteller eine Vielzahl an Präparaten an, die sich jeweils in ihrer Wirksamkeit und Verträglichkeit unterscheiden. Es gibt diesbezüglich keine Universallösung, die für jeden Hund am besten geeignet ist. Meistens bedarf die Suche nach dem geeigneten Mittel etwas Zeit. Dann stellt sich heraus, welches zu keinen Nebenwirkungen bei dem eigenen Hund führt und gleichzeitig effektiv vor den Blutsaugern schützt.
Risikogebiete vermeiden
Besteht in einem Gebiet ein besonders hohes Ansteckungsrisiko, sollten Sie die Mitnahme Ihres Hundes überdenken. Ist die Reise vermeidbar, ist es ratsam, dem Hund nicht der Gefahr einer Infizierung auszusetzen.
Impfung gegen Babesiose
Der Impfstoff gegen Babesiose ist in Mittelmeerländern erhältlich. Von Deutschland aus besteht die Option, den Impfstoff zu importieren. Jedoch schützt die Spritze nicht vor der Krankheit: Eine Impfung bewirkt lediglich eine deutliche Abmilderung der Symptome.
Kontrolle nach dem Spaziergang
Zusätzliche Kontrollen nach einem Spaziergang im Wald oder in feuchten Gebieten erhöhen die Sicherheit des Vierbeiners. Für den Fall, dass Hundehalter fündig werden, entfernen sie die Zecken mit einer speziellen Zange oder einem Zeckenhaken. Dadurch reduziert sich das Risiko einer Krankheitsübertragung.