Arbeitsloser 41-Jähriger verliert Kampf um lebenslange Unterhaltszahlungen der Eltern

12.05.2022 12:50

Faiz Siddiqui, ein 41-jähriger Oxford-Absolvent der seine Eltern verklagt hat, ihm mehr als die 400 Pfund (ca. 467 Euro) Unterhaltsgeld pro Woche zu zahlen, die er bereits erhielt, hat seinen Einspruch verloren, wie die Daily Mail im November 2021 berichtete.

Siddiqui und seine Anwälte argumentierten, dass seine Eltern, die in Dubai lebenden Rakshanda und Javed Siddiqui, seine Menschenrechte verletzten, als sie aufhörten, für sein Leben in London aufzukommen. Sie brachten den Fall im Jahr 2020 vor Gericht.

Doch James Munby vom Obersten Gerichtshof wies Siddiquis Klage ab, woraufhin der 41-Jährige vor das Berufungsgericht zog. Siddiqui verlor jedoch seinen Einspruch, da das Gericht seine Klage ein zweites Mal abwies.

Der 41-Jährige, der im Mittelpunkt dieses einzigartigen Rechtsstreits steht, studierte am Brasenose College in Oxford und schloss sein Jurastudium mit der Note 2:1 ab. Siddiqui arbeitete anschließend in zwei renommierten Anwaltskanzleien, Burgess Salmon und Field Fisher Waterhouse, bevor er als Steuerberater bei Ernst & Young, einer der angesehenen Big Four Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, tätig wurde.

Doch seit 2011 ist Siddiqui arbeitslos und setzt darauf, dass seine Eltern ihm seinen verschwenderischen Lebensstil ermöglichen. Laut der Mail wohnt er mietfrei in einer 1 Million Pfund (1.7 Millionen Euro) teuren Londoner Wohnung in der Nähe des Hyde Parks. Darüber hinaus zahlten Siddiquis Eltern seine Nebenkosten und gaben ihm jeden Monat etwa 1.500 Pfund (ca. 1.750 Euro), so der Anwalt der Familie, Justin Warshaw, der in dem Artikel der Mail zitiert wird.

Andererseits argumentierte Siddiqui, dass seine Eltern "seine Abhängigkeit von ihnen gefördert" hätten und dass sie es, mit der Einstellung der Unterhaltszahlungen, dem Staat überließen, für ihn zu sorgen.

Laut der Mail argumentierte Siddiquis Anwalt Hugh Southey, dass sein Mandant aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme, die ihn als "gefährdeten" Erwachsenen einstufen, nach dem Kindergesetz von 1989, Anspruch auf Unterhalt hat.

Die House of Commons Library beschreibt das Gesetz als "eine allgemeine Verpflichtung der lokalen Behörden, das Wohlergehen bedürftiger Kinder in ihrem Gebiet zu fördern und zu schützen, indem sie eine Reihe von Diensten anbieten, die den Bedürfnissen dieser Kinder entsprechen."

Darüber hinaus "legt es fest, was eine Kommunalbehörde tun muss, wenn sie den begründeten Verdacht hat, dass ein Kind in ihrem Gebiet einen erheblichen Schaden erleidet oder zu erleiden droht."

Der ehemalige Leiter der Familienabteilung, James Munby, bezeichnete den Fall als "beispiellos" und fügte hinzu, dass "die meisten erfahrenen Familienanwälte in ihrer ersten Reaktion nicht glauben würden, dass auch nur irgendetwas davon stichhaltig ist."

Die Eltern von Siddiqui und ihre Anwälte stimmten dem zu.

"Was Herr Siddiqui anstrebt, ist eine finanzielle Abhängigkeit von seinen Eltern. Die wollen sich aber nicht dazu zwingen lassen", sagte Warshaw.

"Diese leidgeprüften Eltern haben sich ihre eigene Meinung darüber gebildet, was eine angemessene Vorsorge für ihren schwierigen, anspruchsvollen und hartnäckigen 41-jährigen Sohn ist."

Lord Justice Nicholas Underhill vom Berufungsgericht stimmte Warshaws Argument zu und wies Siddiquis Klage schließlich ab.

"Das Parlament ist der Auffassung, dass Eltern nur im Zusammenhang mit der Auflösung einer Beziehung dazu verpflichtet werden können, ihre erwachsenen Kinder zu unterstützen, und dass es keine allgemeine Ermessensbefugnis geben sollte, die Bereitstellung von Unterhalt außerhalb dieses Zusammenhangs zu verlangen", sagte Underhill.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Siddiqui geklagt hat. Laut der Mail verklagte er 2018 auch die Universität Oxford, nachdem er eine 2:1-Note erhalten hatte, was ungefähr einem 2er-Durchschnitt entspricht. Die Note, so argumentierten Siddiqui und seine Anwälte, beraubte ihn einer erfolgreichen juristischen Karriere und der Möglichkeit, an einer renommierten Universität in den USA zu studieren. Außerdem machte der Oxford-Absolvent die "unzureichende" Lehre der Hochschule für seine Abschlussnote verantwortlich. Siddiqui und sein Rechtsbeistand schätzten, dass die 2:1-Note zu einem Verdienstausfall von 1 Million Pfund (ca. 1,16 Millionen Euro) führte.

Ein Richter des Obersten Gerichtshofs wies die Klage ab und entschied, dass "unzureichende Vorbereitung" und "mangelnde akademische Disziplin" für seine 2:1-Note verantwortlich waren und nicht die unzureichende Lehre der Universität.

Siddiquis jüngste Klage ist nicht nur rechtlich fragwürdig; auch die Leser von Apost.com haben sich mit dem Fall des 41-Jährigen auseinandergesetzt, wobei einige Siddiqui kritisierten und andere den Eltern die Schuld gaben:

"Das kommt davon, wenn Eltern ihre Kinder verwöhnen und sie nicht auf das Leben in der realen Welt vorbereiten. Es spielt keine Rolle, ob man in einer Villa mit einem millionenschweren Lebensstil oder in einem winzigen Haus mit einem geringen Einkommen lebt", kommentierte Mary Wallington.

"Was für ein trauriger Mann. Es wird Zeit, dass seine Eltern ihm den Geldhahn zudrehen, bevor es zu spät für ihn ist, auf eigenen Beinen zu stehen. Ich hoffe, dass sie sich bereits von ihrem Vermögen freimachen, denn dieses Muttersöhnchen wird ihr Testament anfechten, wenn es nicht alles bekommt", fügte Julia McKendry hinzu.

Was denkst Du über den Fall Siddiqui? Bist Du auf der Seite des 41-Jährigen oder seiner Eltern? Lass es uns wissen und gib diese bemerkenswerte Geschichte an Freunde und Familienmitglieder weiter.

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